Kein leichter Abschied, jedoch voller Zuversicht

Interview mit Dir. Gerhard Frontull, 2019-12-04

Kein leichter Abschied jedoch voller Zuversicht

Der langjährige Direktor der Bildungsanstalt für Elementarpädagogik (BAfEP) in Feldkirch, Gerhard Frontull, tritt diese Woche in den wohlverdienten (Un)Ruhestand. Der Anzeiger traf ihn in seinem schönen Büro am Ardetzenberg zu einem finalen Interview.

Von Bandi Koeck

 

Anzeiger: Herr Frontull, Sie werden diese Woche in Pension gehen. Wie fühlen Sie sich?

Frontull: Ich fühle mich gut, schaue auf schöne Jahre zurück, ertragreiche Jahre und mein Blick nach vorne bringt hoffentlich viel Neues, auch Unbekanntes und Spannendes. Auf dies freue ich mich.

 

Anzeiger: Rückblickend auf die vergangenen Jahre und Jahrzehnte: Was bleibt Ihnen besonders in Erinnerung, was waren schöne, was aber auch eher schwierige Momente?

Frontull: Schöne Momente waren für mich immer, wenn ich einer Schülerin das Maturazeugnis in die Hand gab und gewusst habe, der Schulweg dieser Schülerin war ein schwieriger. Am Schluss strahlt sie und ist glücklich und erfolgreich und wir haben sehr viel dazu beigetragen. Das waren glückliche Momente. Glückliche Momente sind auch, Menschen die Zusage machen zu können: „Ihre Tochter hat den Schulplatz bei uns.“ Schwierige Momente waren für mich Momente, wo ich das Gefühl hatte, die Bürokratie und die Schulorganisation macht gewisse schulische Arbeit schwerer statt leichter. Dazu zählt etwa Statistiken auszufüllen usw. Für das bin ich auch nicht Direktor geworden, das hat mich nie besonders gereizt. Zu Beginn meiner Direktortätigkeit war die Schulinfrastruktur alt und musste saniert werden, es herrschte räumliche Beengtheit. Gott sei Dank hat man diese Sanierung im Jahr 2005 bis 2009 durchgeführt, das brachte viel Luft und Schönheit in das Altbaugebäude.

 

Anzeiger: Inwiefern hat sich die Rolle von Direktoren in Bezug auf die Bildungsdiskussion in den letzten Jahren verändert?

Frontull: Im Moment findet eine ganz große Umstrukturierung (Stichwort Bildungsdirektion) statt. Diese ist mit sehr vielen Fragenzeichen und Unsicherheiten verbunden. Hier wird sich herausstellen, wie die Rolle des Direktors sein wird. Kriegt der Direktor mehr Autonomie? Dazu zählt auch Personalhoheit, das wäre ein zu begrüßender Weg. Oder geht es in die andere Richtung, dass die Direktoren das exekutieren dürfen, was von oben herab bestimmt wird. Gefühlsmäßig habe ich schon den Eindruck, man gibt den Direktionen mehr Autonomie, aber ob es wirklich gelingt, das ist im Moment noch offen.

 

Anzeiger: Und wie sehr hat sich die Rolle der Lehrpersonen verändert?

Frontull: Es wird zunehmend schwieriger, gute Lehrer zu bekommen. Viele Lehrpersonen wollen Teilzeit arbeiten, das erschwert den schulischen Betrieb sehr wohl. Wenn ich zurück denke ans Gymnasium, das war stark männerdominiert und diese zu 100 Prozent berufstätig. Dies hat sich gewaltig verändert. Der Beruf wird zunehmend auch schwieriger.

 

Anzeiger: Und wie sieht es mit der Elternseite aus?

Frontull: Von Elternseite habe ich stets ganz wenig negative Rückmeldungen erhalten. So kam es nie vor, dass Eltern mich anriefen und sich über Lehrpersonen beklagten. Elternarbeit war somit nie ein Thema.

 

Anzeiger: Und was sind die großen Unterschiede, welchen sich eine Kindergartenpädagogin heute vermehrt stellen muss?

Frontull: Inzwischen erwarten Eltern viel vom Kindergarten, verändert hat sich die Elternarbeit generell. Eine Herausforderung ist die Integration von Dreijährigen, das ist eine Herausforderung für unsere Berufsgruppe, Inklusion, Sprache – es ist keine Seltenheit acht Sprachen in einem Kindergarten zu haben, inhomogene Gruppen. Die Rahmenbedingungen haben sich verbessert.

 

Anzeiger: Seit Herbst 2015 wird am Institut St. Josef wieder das dreijährige Kolleg angeboten. Welche Zielgruppe möchten Sie damit ansprechen und wie ist die Resonanz?

Frontull: Zielgruppe sind Leute die den zweiten Bildungsweg wählen, die sich mit dieser Thematik Kindergartenpädagogik auseinander setzen, das schon länger im Kopf haben und von anderen Berufen entdecken, das wäre was für sie. älter, insgesamt vier Männer. 74 insgesamt, davon vier Männer. Über den zweiten Bildungsweg zur dipl. Kindergartenpädagogin ausgebildet werden. Es ist keine Billigausbildung, sie brauchen Matura, BRP und Studienberechtigungsprüfung sowie positive Aufnahmeprüfung. Wir haben ganz wenig Drop-Out, wir sind sehr zufrieden mit den Kollegs, es ist eine Bereicherung des schulischen Lebens, es sind sehr motivierte und strebsame Personen, oft haben wir das Gefühl, dass wir bremsen müssen, weil sie überehrgeizig sind. Wir haben Strategien eingebaut, dass wir sie nicht überlasten, wir evaluieren es ständig. Ein Viertel beruht auf Home Office zuhause. Im Herbst 2020 starten wir mit einem Abendkolleg.

 

Anzeiger: Im Angebot stehen zwei unterschiedliche Kolleg-Modelle. Worin liegen diese?

Frontull: Die Unterschiede liegen hauptsächlich in der Unterrichtszeit. Montag bis Donnerstag 17.20 bis 22 Uhr Abendkolleg, beim Kolleg dual den ganzen Freitag 8 bis 17 Uhr und vierzehntägig Samstag den ganzen sowie Einheiten in den Ferien. Der große Unterscheid: Beim Abendkolleg musst du nicht im KG tätig sein, im Dual Montag bis Mittwoch in einem Kindergarten tätig sein als Assistentinnen, da dies vom Gemeindeverband mitfinanziert wird.

 

Anzeiger: Die BAfEP wird von Schülern und Studierenden ganz unterschiedlicher Nationalitäten besucht. Woher kommen die meisten und welches sind die Exoten?

Frontull: Wir haben Schülerinnen und Schüler aus 74 Vorarlberger Gemeinden. Im Kolleg haben wir etwa eine Schülerin aus Georgien, Ungarn, Deutschland, Türkei. Wir hatten mal eine Studentin aus der Mongolei, die dann bei der Stadt Feldkirch arbeitet. Anfragen aus CH, FL gibt es wenige.

 

Anzeiger: Vor einigen Jahren (2000?) wurde das Schülerheim am Ardetzenberg geschlossen. Warum ist das geschehen, wenn viele der Schüler eine weite Anreise haben?

Frontull: Die Nachfrage ist relativ gering. Bei uns war es so, dass die Auflagen streng sind bei Interanten und die Gebäude baufällig waren. Wir nutzten es noch eine Zeit lang als Klassenräume, mit dem Neubau wurde dann alles abgerissen. Eine Schülerin aus Gaschurn und Sulzberg aus der ersten Klasse. Ich glaube es gibt einen Bedarf an einem Schülerheim in Feldkirch, es müsste dann eine gewisse Größe haben. PH, Konsi, Musikgymn.

 

Anzeiger: Lediglich 60 % der Absolventen der BAfEP treten nach der fünfjährigen Ausbildung und Matura direkt ins Berufsleben als Kindergartenpädagoge ein. Was könnte ein Grund dafür sein, dass dies so ist?

Frontull: Die Schule bietet im Lauf der der fünf Jahre neue spannende Lehrinhalte und Schülerinnen merken, in diese Richtung möchte ich mich weiterentwickeln. Nach der Matura entscheiden sie sich, Logopädin zu werden. Wenn jemand einen Beruf erlernt hat, will dann Ärztin werden, das ist eine gute Voraussetzung für einen anderen Beruf. Wir sind hier ganz offen, das ist auch wichtig. Ich sehe das umfassend, auch in dem Sinne, dass die Schülerin vieles für sich selbes lernen, sind dann auch tolle Mütter, die wissen, wie man mit Kindern umgeht.

 

Anzeiger: Unter allen Auszubildenden befinden sich lediglich vier Männer, in der fünfjahrigen acht. Was muss unternommen werden, dass dieser Beruf vermehrt das männliche Geschlecht anspricht?

Frontull: Wir haben schon Jahre erlebt, wo kein einziger Junge an der Schule war, somit sind wir gut unterwegs mit zwölf. Entscheidend ist das Alter, sie entscheiden sich mit 14 Jahren, ich denke, ein Mädchen entscheidet sich leichter für diesen Beruf. Es kann eine Schwelle sein als Junge zu wissen, ich gehe in eine Klasse, wo nur Mädchen sind. Wir brauchen ganz dringend Männer in diesem Beruf, ich behaupte immer, dass wir weniger Gewalt hätten. Ein Mann geht anders mit Konflikten im Schulhof um. Es ist unbefriedigend.

 

Anzeiger: Wir brauchen mehr zukünftig.. Wie kann diesem Defizit begegnet werden?

Frontull: Über die Kollegausbildung kann ich das abfangen und kann qualifizierte Leute auf den Markt bringen, das ist meines Erachtens ein guter Weg. Es gibt die Möglichkeit der dreijähirgen Ausbildung, aber derzeit sehe ich die Probleme dahingegen, dass das Berufsbild einer dreijährigen nicht klar ist, die Bezahlung und die wirkliche Rolle nicht klar ist. Wir haben Assistentinnen über Schloss Hofen, aufsteigende Module. An denen mangelt es nicht, aber an den Diplomierten.

 

Anzeiger: Sprechen wir offen über die Zukunft: Es gibt seitens von Bund und Land Pläne, dass die BAfEPs in Bälde den Pädagogischen Hochschulen eingegliedert werden. Wann wird dies mit Feldkirch geschehen?

Frontull: Ich begann im Jahr 2000, da sagte mir ein Direktor aus Innsbruck, diese Schule gibt es bald nicht mehr. Mittlerweile sind 19 Jahre vergangen. Es ist eine lange Geschichte. Momentan ruht es. Ich sehe es so: Grundsätzlich glaube ich, dass Kindergartenpädagoginnen sehr wohl tertiär ausgebildet werden, aber ich bin derzeit nicht überzeugt von Ausbildungen, die in div. Ländern gemacht werden (CH, Südtirol) nicht überzeugt, z.B. zu wenig Praxis, zu wenig kreativ, zu kopflastig, zu theoretisch. Das zweite Aber ist, dass wir derzeit in Österreich eine Situation haben, dass die Gemeinden die Pädagoginnen anstellen. Solange der Bürgermeister entscheiden kann, ob er eine Assistentin, eine Pädagogin oder eine Bachelor-Ausgebildete von der PH anstellen kann, ist eine tertiäre Ausbildung fahrlässig. Daher müsste diese Berufsgruppe von den Gemeinden weg zu den Lehrern, das wird aber nicht geändert. Wir haben ganz unterschiedliche Bedingungen in den Gemeinden. Das sind für mich die zwei Knackpunkte. Das Alter spielt eine große Rolle.

 

Anzeiger: Welche Pläne hegen Sie für den bevorstehenden Ruhestand und was möchten Sie Ihrer Nachfolgerin mitgeben?

Frontull: Ich lasse die Zukunft auf mich zukommen. Ich habe viele Hobbys, genüssliche Biketouren, Skifahren, Chorgesang, Klavierspielen, Enkelkinder, viele int. Möglichkeiten. Meine Regale möchte ich zuerst leer machen und dann mit neuem füllen. Meiner Nachfolgerin Ilse Klima möchte ich eine gute Hand für die wichtigen Entscheidungen und immer den Schüler im Mittelpunkt zu sehen, mitgeben.

 

Anzeiger: Vielen Dank für das nette Gespräch!

 

Zur Person:

Gerhard Frontull

Verheiratet, zwei Kinder, vier Enkelkinder

Erlernter Beruf: Lehrer für Deutsch, Geschichte

Direktor seit: September 2000, davor Rebberggasse

Hobbys:

Lieblingsmusiker: Johann Sebastian Bach

Kontakt: www.bafep-feldkirch.at

Tag der offenen Tür an der BAfEP Feldkirch 2019

Am 30.11.2019 fand der traditionelle Tag der offenen Tür an der Bildungsanstalt für Elementarpädagogik in Feldkirch statt. Viele interessierte Gäste besuchten die Schule, um mehr über sie zu erfahren. Durch Führungen und an verschiedenen Info-Ständen  haben die Besucher einen sehr guten Einblick in den alltäglichen Ablauf der Schule bekommen. Jeder konnte sich einen Überblick über die verschiedenen Fächer der Schule, wie zum Beispiel Didaktik, Pädagogik oder Praxis, verschaffen. Die kleinen Konzerte im Musiksaal sorgten für Abwechslung und unterhielten die Gäste der BAfEP. Aufgrund der tollen Zusammenarbeit der Schüler und Lehrpersonen und dem Interesse der Besucher konnte ein erfolgreicher, informativer Tag gestaltet werden.

Nina Moosmann, 3b Klasse

 

„Dieses Mädchen ist prima!“

Es war 1988, als Dina Bello als damals 21 jähriges Mädchen  von den Philippinen zum ersten Mal nach Österreich kam. Ihre Tante hat ihr eine berufliche Möglichkeit als Babysitterin in Vorarlberg organisiert. Und nach wenigen Wochen bot sich eine Stelle im Institut St. Josef als Reinigungskraft an – und Dina hat diesen Ruf ans Institut St. Josef als allergrößtes Glück empfunden. Eine Ordensschwester hat nach drei Wochen Probezeit begeistert berichtet: „Dieses Mädchen ist prima, die bleibt bei uns!“ 30 Jahre sind seither vergangen – und Dina arbeitet  immer noch in unserem Haus. „Ich bin dankbar für alles! Die Schwestern haben mir diese Möglichkeit geboten, und bis heute bin ich gerne hier. Ich mag die Kinder und Jugendlichen sehr!“  Dina strahlt. „Ich habe sehr viel von den Kreuzschwestern gelernt!“

Dabei war ihre Jugendzeit gar nicht so leicht und unbeschwert. Nach drei Schuljahren musste Dina die Schule abbrechen, sie wurde daheim für die Arbeit gebraucht, sie musste beim Reisanbau mithelfen und ihre Geschwister betreuen. Die Verpachtung der Reisfelder brachte der Familie Geld, und so konnte sie sich Visum und Pass besorgen und in eine ungewisse Zukunft nach Vorarlberg ausreisen. Inzwischen ist Feldkirch ihr Lebensmittelpunkt geworden. Alle zwei Jahre verbringt sie ihren Urlaub auf ihrer Heimatinsel Bacalan auf den Philippinen.

Das Faschingsfest zusammen mit den Lehrern und Schülern im Institut St. Josef hat sie in bleibender Erinnerung. Und die spontane Spendenaktion, als 2013 durch eine Überschwemmung drei Häuser ihrer Geschwister in ihrer Heimat zerstört wurden und Schüler und Lehrer geholfen haben.

Seit dreißig Jahren kümmert sich Dina um die Sauberkeit und die Ordnung in unseren Schulen. Sie tut dies mit sehr viel Einsatz und stets mit einem freundlichen Lächeln. Die Schulen am Ardetzenberg sind ihre zweite Heimat geworden, das Institut St. Josef ohne Dina  nicht vorstellbar. Vielen Dank für alles!

Mag. Gerhard Frontull, Direktor der BAfEP, Institut St. Josef, Feldkirch

SiP aus einer anderen Perspektive

Am 28.11.2019 war es wieder soweit. Endlich durften wir Schülerinnen und Schüler unseren Senf zu jeglichen schulischen Themen dazugeben. Doch wie ist es eigentlich, nicht mitzureden?

Es wurde diskutiert. Sehr sogar und manchmal waren es spannende und interessante Diskussionen und manchmal konnte ich nur noch den Kopf schütteln. Aber so kennt man das Schüler_innenparlament. So bin ich das ja schon gewohnt gewesen als ehemalige Schulsprecherin. Doch dieses Jahr war es ein bisschen anders.

Ich bin Teil der LSV, kurz für Landesschüler_innenvertretung. Klingt ziemlich cool, ist es eigentlich auch. Zu meinen Aufgaben beim SiP gehörten dieses Mal nicht Anträge zu stellen oder eben meinen Senf dazuzugeben, sondern ich war an der Organisation beteiligt. Ebenso war ich für den Auftritt in den öffentlichen Medien, sprich durch Social Media, zuständig. Ich habe Fotos gemacht, Posts auf Instagram gestellt und mich um einen professionellen Auftritt bemüht. Dazu konnte ich auch alle Diskussionen mitverfolgen und zu diesen würde ich gerne etwas sagen.

Das wichtigste zuerst: Ich finde es gut, dass sich die LSV nicht einmischen darf (wenn in einem Antrag zum Beispiel falsche Zahlen genannt werden, darf das die LSV korrigieren), denn immerhin hatten wir schon alle die Chance dazu im vergangenen Jahr. Das Schüler_innenparlament sollte für alle SVn da sein und einen Ort zum Diskutieren und Austauschen bieten.

Nichts sagen zu dürfen wird dann aber zur Qual, wenn manche Wortmeldungen einfach nur noch weh tun.

Folgendes Beispiel dazu: Antrag 5: Women are welcome here!

Es geht darum, dass die LSV eine Kampagne zur Frauenförderung machen soll. Begleitend zur Vorstellung dieses Antrages wurden Zahlen genannt, die darstellen, wie sehr manche SVn und LSVn im Ungleichgewicht sind. So ist zum Beispiel die LSV Burgenland mit 11 Männern und nur einer Frau aufgestellt. Klingt einfach zu verstehen und auch nicht schwer umzusetzen. Das dachte ich zumindest, denn was da für Wortmeldungen gekommen sind, ist einfach nur erschreckend.

Zuerst wurde nur über die Einführung einer Frauenquote diskutiert. Nur Negatives war da zu hören und generell wurde der Antrag in eine negative Neigung gebracht und das alles, obwohl im Antrag die Ursachen mit Studien sogar belegt waren (z.B. Gläserne Decke). Ein weiteres Gegenargument war, dass jetzt ja alles passen würde, weil die Bundesschulsprecherin auch eine Frau sei, doch dass gut 10 Jahre vor ihr nur Männer an der Spitze waren, haben die meisten nicht gewusst oder wollten es nicht wissen. Zusätzlich wurden Aussagen wie „Frauen können Rollenbilder ja einfach selber bekämpfen“ oder „Ich bin kein Feminist, aber bin für die Gleichstellung der Geschlechter“ gemacht. Bist du also doch ein Feminist? Auch hier wird wieder ein Wort falsch verstanden und ins Negative gezogen, welches eigentlich alles andere als negativ ist.

Besonders beliebt war der Antrag auf Ende der Debatte. Für mich war das Schüler_innenparlament immer der Ort, an dem zurecht über gewisse Themen länger diskutiert und mit anderen SVn darüber ausgetauscht werden konnte. Wann sonst bekommen wir denn die Möglichkeit? Durch das unzählige Einreichen dieses Antrages aber wurden sämtliche Diskussionen einfach abgezwickt. Viele haben sich ganze A4 Zettel zu Anträgen aufgeschrieben, was auch zeigt, wie interessiert Schüler_innen im SiP sind, doch diese hatten meistens gar keine Chance mehr, etwas zu sagen.

Nun sitze ich wieder in meinem Stuhl. Das Plenum voll mit Schüler_innenvertretungen vor mir und ich denke darüber nach, wie sich das bessern könnte. Begrifflichkeiten klären und besser zuhören wären meine Vorschläge.

Ändern wird es sich wahrscheinlich nicht, doch zumindest konnte ich es ansprechen.

Text und Foto: Miriam Amann, 5B